Donnerstag, 9. Mai 2024
Leere Worte
Normalerweise besteht der Begriff des leeren Wortes wohl dafür, dass jemand etwas verspricht, dass er nicht einhalten kann. Zumindest kenne ich keinen anderen Kontext des Alltages, in dem mir diese Redewendung begegnet.

In meinem Studium habe ich ihn jedoch in gewisser Weise auch in einem anderen Kontext kennenlernen dürfen: Begriffe, die zwar gesagt werden können, aber keine wirkliche Bedeutung haben (ich kann zum Beispiel sagen, dass ich fliegen kann, davon wird es jedoch noch lange nicht wahr). Auch wenn das im ersten Moment vielleicht nicht so sinnvoll erscheint, begegnen uns davon tatsächlich einige im Alltag. Dinge von denen gesprochen wird, die in sich jedoch keinerlei Inhalt haben.

Damit meine ich nicht den üblichen Smalltalk, der zwar nicht unbedingt prägnant ist, aber immerhin ein paar Informationen enthält, die gerade beim Kennenlernen helfen können.

Was eher passt ist Populismus: Zurück zu "alten Werten", wir brauchen mehr "X"/"Y"/"Z" wobei diese Variablen nichts darstellen. Freiheit? Die Frage, was das sein soll ist immer noch nicht geklärt.
Sicherheit? Wovor? (Sicher nicht vor Existenzängsten und auch nicht vorm Dunklen)
Und was sollen die alten, erstrebenswerten Werte sein? Die Werte, denen ich folge sind unter Anderem Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und der Wunsch, anderen keinen Schaden zufügen zu wollen - diese Werte sind so alt, dass man sie sogar in der Bibel findet. In Wahlprogrammen findet man sie aber eher nicht.

Polemik - oder auch leere Worte - findet man an jeder Ecke. Man kann sich nichts darunter vorstellen und interpretiert, was man möchte. Vielleicht zum Schluss ein Ratschlag: Wenn jemand sich dermaßen vage ausdrückt, oder einem selbst unklar ist, was genau mit einem Wort oder einer Redewendung gemeint sein könnte, ist Vorsicht angebracht.

Und noch einer weil ich heute in Stimmung bin: Fragen ist ein wirklich gutes Hilfsmittel, um das ein oder andere Missverständnis zu vermeiden.

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