Samstag, 4. Mai 2024
Inkompatibilität
gedankenweitsprung, 01:06h
Seit ich in der Lage dazu bin, mir Pläne für meine Zukunft zu überlegen, war neben "Wissenschaftlerin", "Pathologin" und was was ich nicht noch alles eine Idee eine, die immer wieder auftrat, Autorin zu sein.
Wie mit all diesen anderen Ideen hat es nicht lange gedauert bis mir klar wurde, wie unsinnig sie ist. "Wissenschaftlerin"? Ja, damals wusste ich noch nicht, was alles darunter fällt.
Pathologin? Ein einser Abitur war für mich auch als Erwachsene auf dem zweiten Bildungsweg mehr als unrealistisch.
Autorin? Es scheitert schon an den Ideen, vom Schreiben ganz zu schweigen. Gerade im Studium einer Geisteswissenschaft wird man schnell desillusioniert wenn es darum geht, wie gut es um die eigenen Schreibfähigkeiten steht.
Von der Notwendigkeit von Ideen und Inspiration ganz zu schweigen - ich konnte nie verstehen, wie man es schafft, jährlich ein Buch wie am Fließband herauszubringen.
Doch auch wenn ich genügende Umwege gegangen bin und mich immer noch auf ihnen befinde, ewig werde ich mich nicht davor drücken können, dass ich etwas finden muss. Eine Tätigkeit, die nicht nur eine fixe Idee ist, die sich als Hirngespinst herausstellt. Aber ich habe das Gefühl, all meine Fähigkeiten in den Dingen zu haben, die nicht "nützlich" sind.
Als Person, die sich über die "Nützlichkeit" von Dingen Gedanken macht ist es natürlich völlig unangebracht, Philosophie zu studieren, aber ich habe es ja versucht - doch Jura und alles, was damit in Verbindung stand schien nicht das Richtige für mich zu sein und so war dieses Fach mein Fluchtweg. Gleichzeitig ist es ein weiteres Futter für das Feuer der Zukunftsangst in meinem Inneren.
Ich bin nicht die Person, die sich ein Ziel setzt und alles daran setzt, es zu erreichen. Die ihren Weg einfach geht, ohne sich umzusehen. Ich gehe diesen Weg entlang und bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit schweift mein Blick von ihm ab. Finde ich eine Abzweigung, nehme ich sie. Doch zumindest scheint es mir, dass das genau das ist, was ich nicht tun sollte, wenn ich je "richtig" Fuß fassen will im Leben. Alleine dem zu folgen, was mir gefällt scheint nicht zu sein, was mir in dieser Welt etwas bringt.
Damit will ich nicht sagen, dass "man" das nicht tun sollte, seiner Leidenschaft folgen ist ein schöner Gedanke und kann auch oft funktionieren - meine Leidenschaften sind einfach die falschen und meine Persönlichkeit nicht kompatibel.
Ein bisschen mehr... Sinn dafür, wie man aus bestimmten Dingen oder Eigenschaften Geld machen kann. Ein wenig mehr Rücksichtslosigkeit und vielleicht wäre es anders.
Ich konnte nicht lernen, in dieser Welt zu gewinnen. Ich war damit beschäftigt zu lernen, wie man in ihr überlebt.
Wie mit all diesen anderen Ideen hat es nicht lange gedauert bis mir klar wurde, wie unsinnig sie ist. "Wissenschaftlerin"? Ja, damals wusste ich noch nicht, was alles darunter fällt.
Pathologin? Ein einser Abitur war für mich auch als Erwachsene auf dem zweiten Bildungsweg mehr als unrealistisch.
Autorin? Es scheitert schon an den Ideen, vom Schreiben ganz zu schweigen. Gerade im Studium einer Geisteswissenschaft wird man schnell desillusioniert wenn es darum geht, wie gut es um die eigenen Schreibfähigkeiten steht.
Von der Notwendigkeit von Ideen und Inspiration ganz zu schweigen - ich konnte nie verstehen, wie man es schafft, jährlich ein Buch wie am Fließband herauszubringen.
Doch auch wenn ich genügende Umwege gegangen bin und mich immer noch auf ihnen befinde, ewig werde ich mich nicht davor drücken können, dass ich etwas finden muss. Eine Tätigkeit, die nicht nur eine fixe Idee ist, die sich als Hirngespinst herausstellt. Aber ich habe das Gefühl, all meine Fähigkeiten in den Dingen zu haben, die nicht "nützlich" sind.
Als Person, die sich über die "Nützlichkeit" von Dingen Gedanken macht ist es natürlich völlig unangebracht, Philosophie zu studieren, aber ich habe es ja versucht - doch Jura und alles, was damit in Verbindung stand schien nicht das Richtige für mich zu sein und so war dieses Fach mein Fluchtweg. Gleichzeitig ist es ein weiteres Futter für das Feuer der Zukunftsangst in meinem Inneren.
Ich bin nicht die Person, die sich ein Ziel setzt und alles daran setzt, es zu erreichen. Die ihren Weg einfach geht, ohne sich umzusehen. Ich gehe diesen Weg entlang und bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit schweift mein Blick von ihm ab. Finde ich eine Abzweigung, nehme ich sie. Doch zumindest scheint es mir, dass das genau das ist, was ich nicht tun sollte, wenn ich je "richtig" Fuß fassen will im Leben. Alleine dem zu folgen, was mir gefällt scheint nicht zu sein, was mir in dieser Welt etwas bringt.
Damit will ich nicht sagen, dass "man" das nicht tun sollte, seiner Leidenschaft folgen ist ein schöner Gedanke und kann auch oft funktionieren - meine Leidenschaften sind einfach die falschen und meine Persönlichkeit nicht kompatibel.
Ein bisschen mehr... Sinn dafür, wie man aus bestimmten Dingen oder Eigenschaften Geld machen kann. Ein wenig mehr Rücksichtslosigkeit und vielleicht wäre es anders.
Ich konnte nicht lernen, in dieser Welt zu gewinnen. Ich war damit beschäftigt zu lernen, wie man in ihr überlebt.
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Freitag, 12. Januar 2024
Warum rege ich mich auf?
gedankenweitsprung, 18:04h
Mein Vater sagte früher gerne: Wenn man älter wird, nimmt man es wesentlich gelassener, wenn Leute dummes Zeug erzählen.
Das tat er, wenn ich mich über Blödsinn aufgeregt habe, den andere so erzählen.
Dieses Schema zieht sich bis heute durch: Manchmal finde ich es lustig, je nach dem worum es geht. Aber gerade bei Themen, die mir wichtig sind, sehe ich schnell rot.
Beispiel A: Mein Freund hat in diesem Zusammenhang schnell meinen Kryptonit gefunden - er hat Spaß daran, Diskussionen anzufangen und Blödsinn zu erzählen, selbst wenn er es selbst nicht so sieht. Das kann ich verstehen, ich nehme auch gerne andere Standpunkte ein, aber je nach Thema bringt er mich damit durchaus auf die Palme.
Doch hatte er selbst schon gerechtfertigterweise gefragt: Warum regt es dich so auf? Es ist offensichtlich blödsinnig, was ich sage.
Und damit hat er Recht: In solchen Fällen geschieht es oft genug, dass ihm die guten Argumente ausgehen (bei manchen Standpunkten sind sie in denkbar geringem Ausmaß vorhanden). Dann greift er auf die absurdesten Aussagen zurück. Nun könnte ich natürlich lachen und sagen "Was erzählst du denn für Zeug?" und manchmal tue ich das auch. Manchmal jedoch schlägt es ins Gegenteil um und dann darf der arme mich erstmal wieder beruhigen.
Diese Reflektion entsteht daraus, dass ich eine Person dabei beobachten durfte, wie sie der Meinung vieler Menschen auf einmal widersprach und dabei die Aussage tätigte: Glaubt ihr wirklich, ich ändere meinen Standpunkt, nur weil so viele von euch es anders sehen? Ich betrachte meine Meinung als Wahrheit und die Wahrheit ist keine Demokratie.
Auf den Hinweis einer Person, dass er kein Maßstab für Wahrheit sei meinte er, natürlich nicht, niemand ist das.
Und da kam ich zu der Frage an mich selbst: Vielleicht fühle ich mich bedroht, wenn mir ein Standpunkt entgegensteht, der offensichtlich falsch ist. Möglicherweise geht es nicht um das Thema an sich, sondern um meine Verzweiflung in Anbetracht eines für mich persönlich offensichtlich falschen Standpunktes.
Das sind eventuell eben jene Situationen, in denen sich zeigt, dass ich in meiner Person nicht ausreichend gefestigt bin zu sagen, dass ich meine Ansicht für wahr halte und die, der ich mich gegenüber sehe, absoluter Blödsinn ist.
Dummes Zeug sollte man vielleicht einfach nicht behandeln, als sei es ebenbürtig zu einer ernsthaften Auseinandersetzung.
In diesem Sinne hoffe ich, irgendwann alt genug zu sein, dass es mir egal ist oder ich sogar Belustigung darin finden kann.
Das tat er, wenn ich mich über Blödsinn aufgeregt habe, den andere so erzählen.
Dieses Schema zieht sich bis heute durch: Manchmal finde ich es lustig, je nach dem worum es geht. Aber gerade bei Themen, die mir wichtig sind, sehe ich schnell rot.
Beispiel A: Mein Freund hat in diesem Zusammenhang schnell meinen Kryptonit gefunden - er hat Spaß daran, Diskussionen anzufangen und Blödsinn zu erzählen, selbst wenn er es selbst nicht so sieht. Das kann ich verstehen, ich nehme auch gerne andere Standpunkte ein, aber je nach Thema bringt er mich damit durchaus auf die Palme.
Doch hatte er selbst schon gerechtfertigterweise gefragt: Warum regt es dich so auf? Es ist offensichtlich blödsinnig, was ich sage.
Und damit hat er Recht: In solchen Fällen geschieht es oft genug, dass ihm die guten Argumente ausgehen (bei manchen Standpunkten sind sie in denkbar geringem Ausmaß vorhanden). Dann greift er auf die absurdesten Aussagen zurück. Nun könnte ich natürlich lachen und sagen "Was erzählst du denn für Zeug?" und manchmal tue ich das auch. Manchmal jedoch schlägt es ins Gegenteil um und dann darf der arme mich erstmal wieder beruhigen.
Diese Reflektion entsteht daraus, dass ich eine Person dabei beobachten durfte, wie sie der Meinung vieler Menschen auf einmal widersprach und dabei die Aussage tätigte: Glaubt ihr wirklich, ich ändere meinen Standpunkt, nur weil so viele von euch es anders sehen? Ich betrachte meine Meinung als Wahrheit und die Wahrheit ist keine Demokratie.
Auf den Hinweis einer Person, dass er kein Maßstab für Wahrheit sei meinte er, natürlich nicht, niemand ist das.
Und da kam ich zu der Frage an mich selbst: Vielleicht fühle ich mich bedroht, wenn mir ein Standpunkt entgegensteht, der offensichtlich falsch ist. Möglicherweise geht es nicht um das Thema an sich, sondern um meine Verzweiflung in Anbetracht eines für mich persönlich offensichtlich falschen Standpunktes.
Das sind eventuell eben jene Situationen, in denen sich zeigt, dass ich in meiner Person nicht ausreichend gefestigt bin zu sagen, dass ich meine Ansicht für wahr halte und die, der ich mich gegenüber sehe, absoluter Blödsinn ist.
Dummes Zeug sollte man vielleicht einfach nicht behandeln, als sei es ebenbürtig zu einer ernsthaften Auseinandersetzung.
In diesem Sinne hoffe ich, irgendwann alt genug zu sein, dass es mir egal ist oder ich sogar Belustigung darin finden kann.
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Freitag, 9. Juni 2023
Blödsinn
gedankenweitsprung, 21:17h
Ich habe eine Beobachtung gemacht.
Ich sitze im Park und denke nach. Logischerweise starre ich dabei vor mich hin, denn beim Nachdenken helfen soziale Medien und andere Ablenkungen eben nicht gerade.
Wenn nun Leute an mir vorbeigehen kommt es oft vor, dass ich mein Handy dennoch in die Hand nehme. Warum?
Weil ich glaube, dass es komisch aussieht, Löcher in die Luft zu starren und das meine ich durch die scheinbare Beschäftigung mit meinem Handy zu vermeiden.
Die Folge: Eine Denkunterbrechung.
Ich könnte natürlich auch Zuhause meinen Gedanken nachhängen, aber gerade an solch schönen Tagen tue ich das lieber draußen.
Was ein Blödsinn eigentlich.
Ich sitze im Park und denke nach. Logischerweise starre ich dabei vor mich hin, denn beim Nachdenken helfen soziale Medien und andere Ablenkungen eben nicht gerade.
Wenn nun Leute an mir vorbeigehen kommt es oft vor, dass ich mein Handy dennoch in die Hand nehme. Warum?
Weil ich glaube, dass es komisch aussieht, Löcher in die Luft zu starren und das meine ich durch die scheinbare Beschäftigung mit meinem Handy zu vermeiden.
Die Folge: Eine Denkunterbrechung.
Ich könnte natürlich auch Zuhause meinen Gedanken nachhängen, aber gerade an solch schönen Tagen tue ich das lieber draußen.
Was ein Blödsinn eigentlich.
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Samstag, 5. März 2022
Die deutsche Sprache
gedankenweitsprung, 21:53h
Ich liebe die deutsche Sprache, denn sie kann nicht nur in Balladen wohlklingend sein, sie kann auch, sofern man das denn wünscht, im Deutschrock harsch klingen.
Sie kann, wie im Rap, auch dazu genutzt werden, möglichst viele Worte in eine Zeile zu integrieren und damit, wenn man es denn auf die Spitze treiben möchte, Wortgeflechte erzeugen, die man liest und sich danach fragt, was genau man denn gerade gelesen hat.
Sie muss aber nicht immer schwierig sein. Sie kann auch einfach sein. Wenn das denn notwendig ist.
Es können allerlei Zeitformen in einer kurzen Textpassage verwendet worden sein, sofern man vorher darüber nachdachte, wie man das denn anstellen wird und ob es überhaupt in jene Textpassage gepasst hat ist unklar gewesen und war dem Leser letztlich durch die Umständlichkeit nicht ersichtlich geworden.
Und letzten Endes weiß ich im Schreiben nicht einmal mehr, ob das was ich da geschrieben habe denn Sinn ergibt - muss ich auch nicht, da ich die Angewohnheit habe, mir das Geschriebene nie nochmals durchzulesen.
Sie kann, wie im Rap, auch dazu genutzt werden, möglichst viele Worte in eine Zeile zu integrieren und damit, wenn man es denn auf die Spitze treiben möchte, Wortgeflechte erzeugen, die man liest und sich danach fragt, was genau man denn gerade gelesen hat.
Sie muss aber nicht immer schwierig sein. Sie kann auch einfach sein. Wenn das denn notwendig ist.
Es können allerlei Zeitformen in einer kurzen Textpassage verwendet worden sein, sofern man vorher darüber nachdachte, wie man das denn anstellen wird und ob es überhaupt in jene Textpassage gepasst hat ist unklar gewesen und war dem Leser letztlich durch die Umständlichkeit nicht ersichtlich geworden.
Und letzten Endes weiß ich im Schreiben nicht einmal mehr, ob das was ich da geschrieben habe denn Sinn ergibt - muss ich auch nicht, da ich die Angewohnheit habe, mir das Geschriebene nie nochmals durchzulesen.
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